Diese Serie ist mehr als nur eine Sammlung abstrakter Werke – sie ist das Echo meines persönlichen Wandels. „Aufbruch“ erzählt von innerer Bewegung, von den leisen Momenten des Innehaltens bis hin zum befreienden Schritt nach vorn. Es ist mein visuelles Tagebuch des Umbruchs, in dem sich Reflektion, Loslassen und Neubeginn zu kraftvollen Bildwelten verdichten.

Strukturen, Linien und Flächen werden für mich zu Trägern einer bildnerischen Sprache, die suchend, klärend und oft überraschend befreiend wirkt. Jeder Spachtelzug ist bewusst gesetzt – nicht als Dekoration, sondern als Ausdruck eines inneren Prozesses.

Die Farbpalette folgt dabei keinem Zufall: Gedämpfte, kühle Töne treffen auf warme, lebendige Flächen. Es sind Kontraste, die sich nicht bekämpfen, sondern in fließenden Übergängen eine neue Balance finden – eine visuelle Entsprechung zu den emotionalen Stationen dieser Reise.

Die Farbe trage ich in vielen Arbeitsschritten auf – Schicht für Schicht – und bearbeite sie im halbtrockenen Zustand mit verschiedenen Werkzeugen. So entstehen einzigartige Strukturen und Oberflächen, die Bewegung und Wandel nicht nur zeigen, sondern spürbar machen.

Neben der klassischen Spachteltechnik setze ich auch meine eigens entwickelte Besenraster-Technik ein: Dabei ziehe ich die halb angetrockneten Farbschichten wiederholt mit groben Werkzeugen wie Besen, Laubrechen oder Bürsten in unterschiedliche Richtungen durch. Durch diese mehrfache Bearbeitung entstehen lebendige, reliefartige Strukturen – keine starren Raster, sondern offene, atmende Gefüge aus Spuren, die Tiefe und Richtung zugleich erzeugen. Die Werkzeuge reißen auf, schichten um, verwischen Altes und lassen Neues sichtbar werden. So offenbart sich das „Aufbrechen“ nicht nur im Motiv, sondern im Material selbst – jede Schicht ist für mich ein Schritt nach vorn, ein tastender Prozess des inneren Neuordnens.

„Aufbruch“ ist für mich Einladung und Spiegel zugleich. Für alle, die selbst auf dem Weg sind – ob nach innen oder außen.